Mein heuriges Saisonhighlight sollte die Mitteldistanz im Rahmen des Aloha Tri Mondsee werden.
Zuerst als noch junges UASC-Mitglied kurz ein paar Worte zu mir. Mein Name ist Markus, bin 26 Jahre alt und seit 2020 mit dem ‚TrumerTri@Home‘ dem Dreikampf verfallen. Nach Teilnahmen bei einigen Laufwettkämpfen stellt der erste ‚richtige‘ Triathlon die Challenge Walchsee 2021 dar.
Die vorabendliche Anreise bei strömenden Regen ließ mich kurz zweifeln, der Wetterbericht meldete doch ideale Bedingungen. So sollte es am Wettkampftag auch kommen, mit angenehmer Wasser- und Lufttemperatur steht dem Spektakel nichts mehr im Weg. Glücklicherweise war nur bei der Sprintdistanz Neoverbot, bei der Mitteldistanz durfte (wenn auch knapp) mit der zusätzlichen Haut geschwommen werden.
Bei meinem ersten Wasserstart platzierte ich mich rechts außen, um dem Getümmel für die besten Plätze zu entgehen. Die erste Hälfte der Schwimmstrecke bewältige ich meist allein, auch um meinen Rhythmus zu finden. Zum Schluss konnte ich noch etwas Wasserschatten ergattern. Mit meinen offiziellen 37:13 Minuten für 1,9 km war ich weder enttäuscht noch überrascht mit meiner Leistung.
Mit Puls 185 raus aus dem Wasser und rein in die erste Wechselzone dachte sich mein fokussiertes Ich „Für die nächsten 90 km brauch ich sicher nichts zum Verpflegen…“ und vergaß, das Proviant einzupacken. So blieben meine Gels und Riegel ohne mich in der Wechselzone zurück. So einen Aussetzer hatte ich bisher noch nie. Zu meinem Glück war die erste Labe bereits nach 14 km und konnte hier mit zwei Gels den Schaden in Grenzen halten.
Da die Radstrecke quasi ein Heimspiel war (Mondsee und Attersee CCW), konnte ich von Anfang an Boden gut machen und bis Unterach einige an Kontrahenten überholen. An der Ostseite des Attersees hatte sich eine sehr nervöse Gruppe von zirka 15 Athleten gebildet, jeder hat jeden überholt und es war sehr unrhythmisch zu fahren. In Weyregg ließ ich die Gruppe ziehen, um mich besser auf mein Rennen konzentrieren zu können. Auf dem Rückweg konnte ich bereits in Litzlberg einige „Opfer“ der zerfahrenen Gruppe einholen. Ein Athlet wollte an mir dranbleiben, aber er klebte zu nahe an meinem Hinterrad und durfte somit eine 2-minütige Verschnaufpause in der Penalty Box einlegen. Das Wetter hatte bis jetzt durchgehalten, leider begann es nun für die nächsten 30 km zu regnen. Dies störte meine Motivation wenig und konnte auch den stetig leicht bergauf führenden Abstecher nach Oberwang bewältigen. Kurz vor Mondsee wurde es wieder trocken und die Sonne kam langsam zum Vorschein. Die von mir angepeilten 200 Watt (Ø 189 W, NP: 197 W) konnte ich ohne Probleme über die ganze Strecke halten und so mit einer Radzeit von 2:31 h für 89,99 km in die zweite Wechselzone einlaufen.
Bei meinen beiden vorherigen Mitteldistanzen war spätestens nach 11 km Laufen der Tank leer, so war dieses Mal die Devise ‚gutes Pacing‘ angesagt. Jetzt vergaß ich nicht, meine Gels mitzunehmen und begab mich auf die erste der vier Runden durch Mondsee. Die geplante Pace von 5:30 min/km konnte ich nicht laufen, die Uhr zeigte immer ca. 5:05 min/km. Ich schaffte es nicht langsamer zu werden und so dachte ich was solls, heute zieh ich`s durch. Auf der zweiten Hälfte wurde es immer wärmer und durch den vorherigen Regen drückte es. Nichtsdestotrotz konnte ich die Pace immer noch halten. Bei ca. KM 14 kam mir zum ersten Mal ein sub5 finish in den Sinn und mit dem zusätzlichen Ansporn ließ ich nichts mehr anbrennen. Mit einer offiziellen Zeit von 1:44 h für 21,09 km legte ich zudem eine neue PB für den Halbmarathon fest.
Alles in allem konnte ich meine angestrebte Zielzeit von 5:15 h deutlich pulverisieren und kam nach 4:56 h überglücklich ins Ziel. Mit einer solchen Zeit zu finishen hätte ich nicht zu träumen gewagt und begebe mich zufrieden in die Wettkampf-Winterpause. Bei insgesamt 130 Teilnehmern reicht diese Zeit für den 57. Platz, in meiner AK20 wurde es der 8. aus 14 Startern.
Last modified: 5. September 2022
