20. September 2020
vergangenen Sonntag hätte, wenn dieses Jahr „normal“ verlaufen wäre, mein Saisonhighlight der Ironman Austria in Klagenfurt stattgefunden. Ein Event über eine Distanz auf die ich mich schon lange bzw. auch speziell dieses Jahr vorbereitet habe. Auf Grund der akt. Corona Pandemie wurde ja auch mein Vorbereitungsbewerb im Mai in Slowenien, die Challenge Bled, abgesagt. Nur beim Gmundner Triathlon über die Sprintdistanz im Juli konnte ich Wettkampfluft schnuppern.
Nach der Ironman Austria Verschiebung von Juli auf September wurde noch versucht den Bewerb durchzubringen, 3-4 Wochen vorher wurde aber dann endgültig das aus für 2020 gegeben und auf 2021 verschoben. Das heißt wieder ein Jahr dranhängen, wieder ein Winter ua. in der Pain Cave. Positiv gesehen kann die Form über den Winter sowie im Frühjahr weiter auf- und ausgebaut werden.
Um jedoch noch einen schönen und versöhnlichen Saisonabschluss für mich persönlich zu finden, erstellte und plante ich meine eigene Challenge und so entstand mein Saisonfinale bzw. -highlight die sogenannte: #mittellangdistanzdahoam2020 ein Mischung zwischen einer Triathlon Mittel- (1,9/90/21,1 km) und Langdistanz (3,8/180/42,2 km).
Geplant wurde ein detaillierter Streckenplan sowie der Ablauf mit meiner Supportcrew:
2,5 km Schwimmen im Attersee (Rundkurs mit 2 Wendepunkten)
120 km Radfahren im Seengebiet (1 Runde à 120 km mit 900 hm)
30 km Laufen (2 Runden à 15 km mit Gesamt 365 hm)
Start war am Sonntag, 20.09.2020 wie geplant um 08:00 Uhr zwischen Kammer und Weyregg. Bei bewölktem Himmel und dichtem Nebel auf der Wasseroberfläche des Attersees sowie kühlen 10 Grad freute ich mich aufs Schwimmen da die Wassertemperatur mit Neopren sehr angenehm war!
Begleitet von Dominique auf dem SUP ging es los auf den 2.500 m langen Rundkurs mit 2 Wendepunkten. Die Orientierung auf Grund des dichten Nebels und schlechter Sicht war für uns sehr schwierig jedoch konnten wir die ersten 1.600 m gut meistern. Danach wurde die Navigation immer schwieriger und wir fanden nicht mehr die direkte Linie zurück in die Wechselzone/Start wo meine Frau Ricarda die Wechselzone einrichtete und auf uns wartete. Wir trifteten Richtung Weyregg ab und musste dann am Ufer entlang zurück zum Ausgangspunkt schwimmen/supen, dadurch verlängerte sich auch die Schwimmstrecke mit 800 m auf 3.300 m. Ob sich dies in den anderen Disziplinen rächen würde war ungewiss aber egal heute wird Gas gegeben und das Ding durchgezogen.
Ich nahm es sehr locker und sportlich, da ich mich auch im Wasser gut fühlte und mit einer Zeit von 01:14 h (02:15 Tempo auf 100 m) zufrieden aus dem Wasser Richtung Wechselzone T1 Swim-Bike stieg.
Auf Grund der tollen Betreuung und Vorbereitung meiner Frau in der Wechselzone, wechselte ich zügig und gut versorgt auf die Radstrecke. Leicht unterkühlt fand ich gleich in meinen Radrhythmus und pulverte durch den Nebel gleich bis Unterach mit einem 36 kmh Schnitt. Dominique wechselte vom SUP ins Auto und verfolgte mich als Fotograf bis Steinbach, danke für die coolen Bilder!
Ab Unterach kam die Sonne schön langsam zum Vorschein und ich konnte mich rund um den Mondsee wieder aufwärmen sowie trocknen. Die Verpflegung war an diesem Tag gut abgestimmt und auch ein Test bzgl. Optimierung der Ernährung auf Langdistanz. In Attersee am Attersee nahm ich in der Labstelle bei meinem Bruder neue Energie bzw. neue volle Trinkflaschen zu mir. Die ausgezeichnete Suppe meiner Schwägerin gab neue Kraft und wärmte von innen da ab Unterach wieder dichter Nebel herrschte. Weiter ging es gut gelaunt und mit gut funktionierenden Beinen sowie dem Gedanken: “wenn schon 3,3 km geschwommen warum nicht auch 130 km Radfahren statt 120 km”, ich bin halt ein kleiner Zahlenmonk. 😉 Kurze Streckenänderung: über Himmelreich mit kurzem „Fotospot by Dominique“ und Attnang-Puchheim ging es auf der flachen und schnellen B1 nach Schwanenstadt. Die Sonne war nun endgültig eingetroffen, ich konnte Zeit gut machen und plante meine Runde nach ca. 95 km über Atzbach-Ottnang-Attnang-Vöcklabruck-Timelkam abzuschließen. Das die Strecke Schwanenstadt-Atzbach-Ottnang mit einige Höhenmeter gespickt ist, hatte ich vergessen bzw. nicht geplant, naja da muss man dann durch, aber der Kopf spielte nach wie vor voll mit! Ich freute mich auf die Wechselzone T2 zu Hause und mit guten Beinen fuhr ich noch in Vöcklabruck bei zwei Strava-Segmenten neue PRs ein. Spontan muss man sein und nie den Spaß an der Sache verlieren!
Nach 130 km traf ich bei mir zu Hause in Timelkam ein, erwartet von meine Frau Ricarda und Dominique die wieder alles für einen angenehmen und schnellen Wechsel vorbereitet haben. Mit einer Zeit von 04:14 h / 900 hm und 30,7 kmh Schnitt war ich sehr zufrieden, da ich mich immer am Rad wohl gefühlt habe und mich nicht zur Gänze verausgabte.
Der Wechsel wurde in unserer Garage vollzogen, kurz hinsetzen, Schuhe wechseln, Iso, Cola, Wasser und Riegel. Mit überraschend frischen Beinen ging es auf die 2 x 15 km, begleitet durch meine fahrende Labstelle Dominique am Rad. Nach 2 km kam auch noch mein Vereins- und Sportkollege Flo dazu. Gut unterhalten und mit viel Humor ging es über Wartenburg Richtung Ungenach, von dort durch den Diesenbach mit einer Schleife im Pfarrerfeld wieder Richtung Timelkam. Die ersten 10 km lief ich den Schnitt unter 05 min./km. Ich fühlte mich wohl, körperlich sowie mental. Die Belastung war natürlich zu spüren aber die Freude über den positiven Verlauf überwog. Weder die 800 m bzw. 10 km mehr auf den jeweiligen Disziplinen machten Probleme, ein super Zeichen das eine Langdistanz möglich ist. Die ersten 15 km vergingen wie im Flug auch Dank der perfekten Verpflegung vom Rad mit Mithilfe von Flo damit ein Stehenbleiben verhindert werden konnte. Auch eine kleine Laufanalyse von „Trainierenmithirn“ durfte nicht fehlen. Danke Flo für deine Tipps sowie Unterstützung während meines Bewerbs. Nach KM 18 wechselte mein Laufpartner von Flo auf meinen Papa. Mit „neuem“ Wind ging es auf die 2 Runde, die Sonne gab auch ihr Bestes doch der Wind kühlte und machte es erträglich. Mit einem fokussierten Blick Richtung Ziel arbeitete die Beinmaschine Meter für Meter ab, der Schnitt leider schon leicht über 05 min. / km. Das Tempo wurde bei den Steigungen ein wenig herausgenommen, mental kein Problem nur der Körper machte sich mäßig aber berücksichtigend der Belastung nach über 8 Stunden bemerkbar. Es ging auf die letzten Kilometer, das Tempo war gut und die Uhr nicht im Blick. Einfach genießen und ab ins Ziel.
Mit genau 08:30 h finishte ich mein Saisonhighlight, meine erste #mittellangdistanzdahoam. Der unspektakuläre Zieleinlauf im Vergleich zum Ironman war nebensächlich. Müde, leer und einfach „gar“ ließ ich mich in den Sessel in der Wechselzone fallen, super happy über den Tag und den Verlauf gab es am Abend noch eine kleine Afterrace Pastaparty die meine Frau organisierte. Ich spürte mit weiterem gezielten und konsequenten Training ist noch einiges aus mir herauszuholen!
Ein großes und herzliches Dankeschön an meine Supportcrew allen voran meine Frau Ricarda und Freund Dominique die mich den ganzen Tag und auch in der Vorbereitung perfekt betreut und unterstützt haben. Danke meinen Laufbegleitungen Flo und Papa sowie der Labstelle Attersee. Ohne einer eingespielten und harmonierenden Teamleistung wäre das alles nicht möglich gewesen.
Ich freue mich nun auf meine Off-Season, einfach bewegen wenn man Lust hat bzw. mal wieder einen Berg besteigen oder einfach 1-2 Bier trinken. Der Ehrgeiz und die Motivation für Triathlon bleibt, die Vorbereitung auf die geplanten Bewerbe inkl. IRONMAN im nächsten Jahr starten wieder mit November, auch wenn es eine Reise ins ungewisse ist ob alles wie geplant stattfinden kann!
Danke an alle Unterstützer, Familie und Freunde für diese hoffentlich „einzigartige“ Saison 2020!
Auch großes Danke an meinen Supporter in Sachen Sporternährung – MELASAN SPORT aus Salzburg die mich für 2021 auch weiterhin mit den tollen Getränken und Riegeln unterstützen!
Stay trained and focused #uascatterseewestrules
Last modified: 22. September 2020