Nur eine Woche nach meinem erfolgreichen Finish beim 10 km Uferlauf im Rahmen des Wolfgangseelaufs, startete ich nun als Saisonabschluss noch bei der 20. Jubiläumsauflage des Linz Marathons über die 21,10 km Halbmarathondistanz.
Die Anreise am Sonntag mit meinem Schwager, der seinen ersten Halbmarathon absolvierte, erfolgte bei einstelligen Plusgraden und dichtem Nebel, mit der Hoffnung auf Sonne am Start.
Guter Schlaf, lockere Füße, stressfrei und motiviert lief ich vom Brucknerhaus Richtung Start ein. An diesem Tag fanden auch die österreichischen Staatsmeisterschaften sowie oberösterreichischen Landesmeisterschaften über die Halbmarathondistanz statt, ein tolles und großes Starterfeld. Der Start auf der Donaubrücke war leider nicht wie letztes Jahr auf 2 getrennten Spuren sondern Massenstart für alle Distanzen inkl. Elite & Meisterschaftsläufer auf einer Fahrbahnseite.
Ich hatte Mühe 15 min. vor dem Start noch mich im richtigen Block zu positionieren, schlechte Sicht und schwieriger Zugang außerdem war der enge Startkorridor schon völlig überfüllt. Notiz an mich, nächstes Mal sich im Startbereich früher einfinden 😉
Taktik und Pläne gab es für mich persönlich keine, an eine neues PB war noch nicht zu denken, zw. 01:30 und 1:35 h wäre spitze und sehr zufriedenstellend. Auch der Gedanke einer noch langsameren Endzeit war vorhanden… also einfach schauen was nach einer Woche (Pause&Aktivierung) heute möglich ist.
Pünktlich um 09:30 erfolgte der Startschuss bei Nebel, leichter Feuchtigkeit und angenehmen kühlen Temperaturen. Sonne war nicht in Sicht. Für die Meisten sowie für mich waren dies die perfekten Laufbedingungen, kein Licht- und Schattenspiel.
Ich suchte mir gleich den Pacemaker für die 01:30 h und versuchte mich in der Gruppe gut zu positionieren bzw. einzugliedern um gleich von Anfang an das richtige Tempo anzuschlagen. Sehr locker waren die Beine nicht aber sie machten ihre Arbeit und ich war wirklich gut im persönlichen Laufrhythmus angekommen. Von Kilometer zu Kilometer, mal weiter weg oder vor dem Pacemaker, immer schön bei der Gruppe bleiben. Ich merkte bei Kilometer 14-15, dass es heute wirklich sehr gut lief und auch die Witterungsumstände ihren Beitrag leisten würden. Die Kilometer wurden abgespult, auch ab Kilometer 15 ohne Pacemaker den ich mit seiner Gruppe hinter mir ließ. “Leider” habe ich aber nicht regelmäßig die Gesamtzeit und Distanz auf meiner Uhr gecheckt und auch nicht gerechnet bzgl. Endzeit was möglich wäre. Ich war zu diesem Zeitpunkt zufrieden mit meinem Lauf, keine konkreten Ambitionen, aber unter 01:30 h wird möglich werden. Ich wusste einfach das ich gut unterwegs war. Ich erhöhte mein Tempo, suchte mir Läufer zum anhängen oder führte selber Gruppen an. Als ich in die Landstraße, auf die “Road of Pain” wie ich sie nenne, einbog, mit ca. 1 km bis zum Ziel am Hauptplatz, checkte ich die Endzeit und realisierte, dass eine neue PB heute möglich ist. Trotz Zielsprint über die letzten 800 m auf Kopfsteinpflaster wurde es extrem knapp und von einer Endzeit 01:26 oder 01:27 musste ich mich nun verabschieden. Vorweg, ja es wäre heute mehr drinnen gewesen, Form, Wetter und Umstände waren perfekt. Grund war der planlose Verlauf, auch ab Kilometer 15.
Mit Tempo ging es dann bei einer Nettozeit von 01:28:32 über die Ziellinie, geschafft, die Bestzeit um 33 Sekunden verbessert (alte Zeit: Linz Halbmarathon 2019 mit 01:28:55). Super Gefühl das die Form aktuell so gut ist, mit wenig Training und 10km Bewerb in den Füßen. Das gibt Motivation für die Marathonvorbereitung für 2023 sowie das anstehende Wintertraining, ein perfekter Abschluss einer kurzen aber erfolgreichen Saison 2022.
Ehrlich gesagt wie oben geschrieben, ich war zufrieden aber halt mit gemischten Gefühlen und nicht zu 100%. Man versucht zu überlegen wo hätte man an diesem Tag mehr investieren können um doch eine klar bessere Zeit (unter 01:27) zu laufen wenn die Bedingungen und der Körper bereit waren. Viele würden sagen “Jammern auf hohem Niveau” aber meiner Meinung sollte man auch im Sport immer selbstkritisch sein und das Analysieren gehört einfach dazu. Ich gehe damit positiv um und sehe dies nun als perfekte Ausgangsbasis, körperlich und mental, für eine tolle neue Laufsaison nächstes Jahr (ein kleiner Bewerbsplan steht schon mal im Kopf 😉 ) Mehr und gezielteres Training bringen dann auch den erhofften Erfolg, ganz klar.
Zurück zur Finishline. 194. Platz von über 3.000 TeilnehmerInnen, ein spitzen Ergebnis. Bei der Ziellabe am Domplatz erfrischte ich mich und wartete auf meinen Schwager der mit 01:44:59 seinen ersten Halbmarathon sehr erfolgreich finishte. Nochmal herzliche Gratulation. Gemeinsam ließen wir uns das verdiente FinisherBIER schmecken und verbrachten noch einen schönen Tag mit unseren Familien in Linz.
DANKE an dieser Stelle auch wieder an meine zwei Unterstützer, meinem Verein UASC Attersee West für die sportliche Unterstützung sowie Melasan Sport Nahrung für die Verpflegung im Training & Wettkampf.
All eyes on SAISON 2023!
Last modified: 25. Oktober 2022