Flo Scholz erfüllte sich einen Traum und finishte seinen ersten Langdistanz Triathlon:
Endlich Langdistanz (bzw. Ironman-Distanz)!! Das ganze Jahr hatte ich darauf ausgerichtet und doch akribisch geplant, getestet und versucht mich darauf vorzubereiten – und doch lief es ganz anders als erwartet.
In Podersdorf am Neusiedlersee fand am 31.8. die 32.(!) Auflage des Triathlons statt – im Angebot sind am Wochenende alle Distanzen: Sprint- und olympische Kurzdistanz am Sonntag und am Samstag davor die Mittel- und Langdistanz mit über alle Bewerbe ca. 2000 StarterInnen (davon knapp 200 auf der Langdistanz).
Morgens um 7 Uhr ist Start in mein bisher größtes sportliches Abenteuer und der mehr als 25° warme Neusiedlersee (daher Neo-Verbot) liegt spiegelglatt da – etwas ganz seltenes hier im Surf- und Seglerparadies.
Begleitet von meiner Tochter will ich vor dem ins Wasser gehen die Schwimmbrille aufsetzen – KRACKS! Die Bandhalterung ist entzwei und die Ersatzbrille in der abgesperrten Wechselzone. Muß ich also ohne die 3,8km schwimmen. Im generell trüben Neusiedlersee aber weniger schlimm als anderswo. Die Schwimmrunden gehen relativ gut, auch trotz ein paar Schlangenlinien meinerseits und nach 1:18:31 (genau im Plan) steige ich aus dem Wasser und nach weiteren 1:30min bereits aufs Rad. Es läuft gut an!
Am Rad halte ich mich zurück und nehme in Kauf von besseren Radfahrern überholt zu werden – nur nicht überpacen! In der 2. von 6 komplett flachen 30km-Runden kommt das erste kleine Tief, da der Nacken sich bemerkbar macht – aber dank der Anfeuerung meiner fantastischen Groß-Familie (die im Laufe des Tages immer mehr anwächst) komme ich da drüber und halte meine Geschwindigkeit bis zur letzten Runde. Da schmerzt es schon zu stark im Nacken und ich kann nur mehr kurze Zeiten die Aero-Position halten. Außerdem mag mein Magen nicht mehr die Riegel, Brezerln und das Iso.
Beim 2. Wechsel lasse ich mir dann Zeit um mich auch nochmal mit Sonnencreme einzuschmieren – denn vor den 4 Viertelmarathon-Runden auf der Wendepunktstrecke knallt die Sonne erbarmungslos mit mehr als 30°C herunter.
Der erste Viertelmarathon läuft noch ganz gut: ich kann von Labe zu Labe laufen wo ich mir ausreichend Zeit zum Kühlen nehme, aber nur Cola und Wasser trinke – mehr traue ich dem Magen nicht zu und es geht einigermaßen.
In der 2. von 4 Runden dann ein Einbruch: erste Gehpause zwischen den Laben und ich bin schon recht leer. Dann jedoch geschieht etwas unerwartetes: nach ca. 18km läuft mein Wechselplatz-Nachbar auf mich auf und den Rest laufen und gehen wir gemeinsam – weil er auch nicht mehr mehr kann. Das machte alles weit erträglicher und die Zeit vergeht mit Plauderei auch viel schneller. Energetisch geht es dann auch wieder bei mir – nur das rechte Knie will nach dem Halbmarathon nicht mehr so richtig und die Gehpausen danach sind bei mir vor allem dem Knie geschuldet um sich bisschen zu regenerieren bevor es wieder ans Laufen geht.
Dann nach 12:02:27h geht es endlich ins Ziel – begleitet von meinen Kids! Und empfangen von der großartigen Familie die mich durch den Tag gebracht hat. Ohne die hätte ich das nicht durchgestanden – und wohl auch nicht gefinisht.
Zur Vollständigkeit halber: ich wurde 98. von 162 FinisherInnen (plus zusätzlich 32 DNFs!) und 22. in der AK – aber das war dieses Mal alles zweitrangig. Es war ein Erlebnis! Und trotz Schmerzen und aller anderen Dinge hat es auch Spaß gemacht und im Gegensatz zu Ironman-Veranstaltungen mag ich das familiärere Flair hier im Burgenland. Ich werde hier garantiert wieder am Start stehen – von den angegebotenen Distanzen fehlt mir ja jetzt nur mehr der Sprint. 😀
Last modified: 31. Januar 2020